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Geschichten von Cosmo
Cosmo ist unser Cane Corso Rüde (Horus von den Pretorianern), der jetzt 14 Monate alt ist. Er ist ein toller Familienhund und hat die ganze Familie schon in vielen Situationen unterstützt und begleitet. Er macht uns jeden Tag aufs Neue glücklich in einem Alltag mit Höhen und Tiefen.
Warum ein Cane Corso und warum ein Pretorianer?
Alles fing vor einigen Jahren mit einem Test im Internet an: Welcher Hund passt zu Dir? Da kam als erste Hunderasse Cane Corso - nie davon gehört. Ein schöner Hund auf den ersten Blick. Dann haben wir uns näher mit der Rasse beschäftigt, viel gelesen und recherchiert. Unsere Colliehündin Bessie kam langsam in die Jahre und ohne Hund wollten wir nicht mehr sein. Die Rasse erfüllte ganz viele von unseren Vorstellungen, gerade richtig groß, kurzhaarig, ein loyaler Partner und Freund der Familie, hohe Reizschwelle, gelassen und treu, kein Hund der ständig ausbüxt und wachsam - da wir ein größeres Grundstück haben am Ende des Dorfes, war uns das auch sehr wichtig. Ein Hund, der eine Aufgabe braucht aber nicht ununterbrochen bespaßt werden muss. Aber ein Hund der in Brandenburg auf der unseligen Liste steht, zum Glück Kategorie 2, es ist also nicht unmöglich, ihn zu halten. Wir haben erstmal beim Ordnungsamt angerufen und gefragt, ob es da von behördlicher Seite irgendwelche Probleme gibt, war alles machbar, also stand von der Seite nichts im Wege.
Dann entschlossen wir uns, tatsächlich einen zweiten Hund zu unserem Collie dazu zu holen. Alle haben uns abgeraten, das ist unfair dem 1. Hund gegenüber, was macht ihr, wenn es nicht klappt usw. Wir dachten positiv.
Für uns war klar, dass ein Hund der in Brandenburg auf der Liste steht, der sehr schnell wächst und sehr schnell schwer wird nicht von einem Wald- und Wiesen- Züchter kommen kann. Wir brauchten einen Züchter, der viel Erfahrung hat, der mehrere Hunde zur Zucht hat, weil er dann die Verpaarungen hinsichtlich Charakter und Gesundheit besser planen kann.
Außerdem wollten wir einen Ansprechpartner, wenn Probleme auftreten sollten, einen Züchter, der uns auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen würde – was auch tatsächlich so ist. Wir haben etliche Internetseiten von Züchtern besucht. Die Einzigen, die letztendlich infrage kamen war Familie Egler mit ihren Pretorianern. Wir vereinbarten einen Termin und besuchten den Zwinger. Dort konnten wir viele Fragen stellen und klären. Als dann ein passender Wurf kam, meldeten wir uns für unseren Cosmo an.
Sehr gut ist auch, dass wir Cosmo im Urlaub zu Eglers geben können, wenn nötig. Wer nimmt schon sonst einen intakten Listenhund – Rüden in Pension?
Die alte Hundedame
Bessie ist unsere 13 Jahre alte Collie Hündin. Sie war bevor wir Cosmo bekamen, ihrem Alter entsprechend schwach und unmotiviert. Ihr Gehör und ihre Sicht sind eingeschränkt und ihre Muskeln verlieren schneller ihre Kraft, die Knochen schmerzen manchmal. Bevor der kleine Cosmo kam, hätten wie niemals damit gerechnet, dass sie noch einmal so aufblühen könne.
An dem Tag als Cosmo bei uns zu Hause ankam stellten wir ihm zunächst die alte Hundedame vor, mit der Hoffnung, dass sie sich beide gut vertragen. Doch diese Sorge sollte uns bald verlassen, denn als wir sahen, wie respektvoll, höflich und freundlich Cosmo unserer Bessie gegenübertrat, wussten wir, dass die beiden niemals ein Problem haben werden. Bessie konnte ja gar nicht anders als ihn zu mögen. Cosmo ist der Grund, warum Bessie in gewisser Weise verjüngt wurde. Sie hatte die Motivation gefunden wieder mit uns spazieren zu gehen, half bei seiner Erziehung mit und hatte in ihrem neuen Freund einen super Spielpartner gefunden.
Mit der Verschlechterung von Bessies Hörvermögen und Sicht, verschlechterte sich ebenfalls ihre Orientierung. Sie begann sich mehr an Cosmo zu orientieren und sich auf ihn zu verlassen. Cosmo gibt ihr diese Sicherheit ohne darüber nachzudenken. Wenn Bessie beim Spazieren die falsche Richtung ansteuert, holt Cosmo sie zurück und weist ihr den richtigen Weg. Manchmal steht Bessie auf dem Hof und ruft Cosmo um die Sicherheit zu haben, dass alles gut ist. Wenn Cosmo im Haus ist wird er ein wenig ungehalten, weil er sofort raus möchte um ihr zu helfen. Wir lassen ihn dann aus dem Haus damit er Bessie zur Hilfe eilen kann, so wie er es immer macht.
Wir wissen nicht, wie es um unsere Bessie stände, wenn wir uns nicht dazu entschlossen hätten, diesen verantwortungsbewussten und liebevollen Hund in unsere Familie aufzunehmen.
Im Dunkeln keine Angst mehr
Wenn ich (16) und meine beste Freundin uns treffen bringen wir uns gegenseitig an Abenden, wo es schon dunkel ist, nach Hause. Da wir im gleichen Dorf wohnen ist der Weg nicht allzu lang und wir können ohne Probleme den Cosmo mitnehmen. Bevor wir Cosmo hatten waren wir uns im Dunkeln im Dorf noch sehr unsicher, doch als er alt genug war und schon ein Teil der Familie war, nahmen wir ihn mit und plötzlich fühlten wir uns sehr sicher. Cosmo läuft einfach an unserer Seite und begleitet uns. Sobald es Nacht wird, wird Cosmo noch viel wachsamer. Er hört alles, sieht alles und riecht alles. Er fühlt ob wir ängstlich oder unsicher sind und gibt uns Sicherheit. An einem Abend lief ich links (zur Straße hin), dann Cosmo rechts neben mir und dann Lea. Somit lief Cosmo in der Mitte von uns beiden. Als plötzlich ein Auto an der anderen Straßenseite hielt (auf meiner Seite) und ein Mann ausstieg, wechselte Cosmo seinen Platz nach links, so dass er sich selbst zwischen den Mann und seine Schützlinge (Lea und ich) brachte. Er zeigte damit, dass er uns bewacht und dieser Mann besser gar nicht erst versuchen sollte uns etwas zu tun. Das geschah alles ganz ohne Aufregung. Er hat seinen Platz einfach gewechselt, weil er dachte, dass es dann so am sichersten für uns ist.
Wenn ich Cosmo dabeihabe, egal wo, fühle ich mich sicher. Ich weiß, dass er alles tun würde um seine Familie zu beschützen, weil ich ihm vertraue und er mir vertraut.
Geh nicht weiter!
Als Cosmo ungefähr 7 Monate alt war, gingen wir im November / Dezember meistens abends im Dunkeln spazieren, da es um diese Zeit ja immer schon zeitig dunkel war. Einmal gingen wir einen gewohnten Weg über eine große Wiese am Rand unseres Ortes. Auf der Straße dorthin liefen wir, Bessie, Cosmo und ich, wie gewohnt eng zusammen. Sobald wir in die Wiese einbogen zeigte Cosmo ein ungewöhnliches Verhalten. Alle paar Meter lief er ca. 3 m voraus setzte sich in meinen Weg, sah mich an und fiepte. Ich musste um ihn herumgehen um weiter zu kommen. Dann begann dasselbe Spiel von vorn. Er rannte vor, setzte sich in den Weg und fiepte mich flehend an. Ich war schon leicht ungehalten, weil ich noch nicht umdrehen wollte. So ging das ca. 200 m. Plötzlich bellte ganz nah bei uns, nur durch einen schmalen Graben getrennt, der riesige Herdenschutzhund, der seine Schafherde bewachte. Jetzt wusste ich warum Cosmo wollte, dass wir umdrehen. Wir haben auf der Stelle kehrtgemacht. In dieser Nacht waren nicht nur die Herdenschutzhunde und die Schafe zu hören, sondern auch Wölfe. Wer weiß, ob sie nicht schon in der Nähe waren, als wir unterwegs gewesen sind und Cosmo sie bereits wahrgenommen hatte. Ich habe mich seitdem immer auf ihn verlassen, wenn er angezeigt hat, dass wir besser umdrehen sollten.
Ich glaube, dass Cane Corsos einen besonderen Sinn für drohende Gefahren haben, zumindest hat ihn Cosmo.
Gedanken lesen
Eines Tages, Cosmo war ca. 13 Monate alt, fuhr auf dem kleinen Feldweg an unserem Grundstück laufend ein Mopedfahrer hin und her. Das machen die Jugendlichen, wenn sie noch keinen Führerschein haben eigentlich immer und ich habe normalerweise auch nichts dagegen, da sie einfach üben möchten, das ist auf dem Dorf eben so. Er war mir aber zu schnell unterwegs, ich hatte Angst um meine und der Nachbarn Katzen und ich wollte ihn bitten, etwas langsamer zu fahren. Ich ging also mit Cosmo raus, stellte mich mitten auf den Weg und bedeutete dem Jungen anzuhalten. Er schlängelte sich mit seiner Schwalbe an mir und Cosmo vorbei und gab richtig Gas. Ich dachte Mist, jetzt ist er weg. Aber so dachte nicht Cosmo. Er spurtete hinterher und lief dann ganz ruhig neben der Schwalbe her wobei er den Jungen mit geschlossenem Maul immer wieder an die Wade stupste. Der bekam wohl einen Schreck und wurde langsamer. Sobald Cosmo das merkte rannte er einige Meter vor das Moped und stellte sich mit der Breitseite, hoch erhobenem Kopf und Schwanz in den Weg. Wohl oder übel musste der junge Raser anhalten. Als ich beim Mopedfahrer ankam kam Cosmo ruhig und absolut relaxt an meine Seite, setzte sich und wartete das nun folgende Gespräch ab. Es war einfach sein Job, den er erledigt hat ohne Erregung, ohne Gebell. Er war noch nicht mal ansatzweise aufgeregt. Er hat einfach schneller reagiert als ich in dem Moment denken konnte. Frei nach dem Motto: „Wenn mein Frauchen will, dass du anhältst sorge ich dafür, dass du das auch machst.“
Ich habe die ganze Zeit nicht ein Wort zu Cosmo gesagt, er hat mich einfach verstanden. In keiner Sekunde hatte ich das Gefühl, dass Cosmo beißen könnte. Da kenne ich andere Hunde, die schnell hochtouren und dann echt gefährlich werden.
Hühner sind Freunde
Als Cosmo ein Welpe war hat er nicht viel von unseren Hühnern mitbekommen. Er hat ihnen nur mal durch den Zaun zugeschaut und sonst waren sie nicht weiter relevant. Doch so wie es in der Hühnerhaltung eben manchmal passiert, sterben Hühner. Zunächst begann Cosmos Interesse als ein 7 Jahre altes Huhn von uns ging. Es war nirgends aufzufinden und daraufhin haben wir ihn in den Hühnerauslauf gelassen, damit er das Huhn suchen konnte. Wenige Zeit später fand Cosmo das eingeschlafene Huhn. Er hat viel Mitgefühl gezeigt, da das tote Familienmitglied allen am Herzen lag. Einige Wochen später starb erneut ein Huhn. Diesmal war es ein neues Huhn welches am Abend nicht in den Stall gegangen ist. Wir hörten ein Geräusch und rechneten schon mit einem Marder, welcher sich manchmal bei uns herumtreibt. Wir nahmen also Cosmo mit nach draußen und er fand das Huhn tot im Hühnerauslauf auf. Vom Marder getötet. Cosmo hat den Übeltäter noch verjagen können und dann wussten wir, so schnell wird der Marder nicht mehr wiederkommen.
Seitdem sieht Cosmo die Hühner mit als seine Verantwortung, er tritt ihnen vorsichtig gegenüber um sie nicht zu verschrecken und versucht sie so gut er kann zu beschützen. Jeden Abend geht er den ganzen Hühnerauslauf ab um sicherzugehen, dass keine Gefahr besteht. Das was uns am Herzen liegt merkt er und das liegt somit ihm am Herzen.
Cosmo und Kinder
Jan ist das Enkelkind unserer Nachbarn und wird von allen natürlich sehr geliebt. Er ist jetzt fast 3 Jahre alt. Von Anfang an war uns wichtig, dass Cosmo ein gutes Verhältnis zu Jan aufbauen konnte und auch insgesamt zu allen Kindern. Wir achten darauf, dass er viele gute Erfahrungen mit Kindern macht. Die ersten Kinder, die bei der junge Cosmo kennenlernte waren die hundeerfahrenen und im Umgang mit Hunden sehr entspannten Kinder (4 und 1,5 Jahre alte Mädchen) eines Freundes.
Immer wenn Jan zu Besuch ist, bringen wir die Beiden zusammen, am Anfang mit Abstand und auch jetzt immer unter Aufsicht und mit Begleitung durch uns. Cosmo hält bei neuen Sachen laufend Blickkontakt zu uns als würde er fragen ob es richtig ist, was er macht. Dann muss man da sein und ihm beistehen, Rückmeldung geben ob alles gut ist. So konnte Cosmo erst mal schauen, was kleine Kinder eigentlich sind. Das war ihm zunächst nicht klar, man konnte es ihm direkt ansehen: Ist es ein Mensch, ist es Spielzeug, lässt es sich jagen? Das Schöne ist, dass kleine Kinder meistens klebrige kleine Hände mit verheißungsvollen Essensresten haben. Die ersten Erfahrungen waren also, dass Jans Hände lecker sind und es sich lohnt, sie abzulecken. Das kitzelte den kleinen Jungen und hat ihn zum Kichern gebracht. Vertrauen und Freundschaft entwickelten sich. Inzwischen ist es so, dass wenn Jan zu Besuch kommt, Cosmo sich sehr freut. Er weiß, dass Jan vorsichtig behandelt werden muss, dass er nicht jagdbar und kein Spielzeug ist und dass er uns am Herzen liegt. Es rührt einen, wenn man sieht wie Cosmo versucht, sich dem Kind so vorsichtig wie möglich zu nähern. Der Schwanz vom einem sich freuenden, heftig wackelnden Cane Corso kann richtig weh tun. Cosmo streckt seinen massigen Kopf gaaanz weit vor zu Jan hin um ihn sanft zu berühren und versucht, ihn nicht mit seinem wedelnden Schwanz zu treffen.
Cosmo mag Kinder. Sie dürfen viel mehr als Erwachsene. Wenn er irgendwo rumsitzt und wartet und ein Kind in seiner Augenhöhe kommt und streichelt ihn, lässt er es sich gefallen. Von erwachsenen Fremden würde er das niemals tolerieren. Da würde er ausweichen, den Kopf wegziehen und so tun, als hätte er die Belästigung nicht bemerkt.
Einmal in der nahegelegenen Kleinstadt standen meine Tochter Carolin (16) und Cosmo vor einem Laden und warteten, als eine Gruppe von Grundschulkindern dazukam. Die erste Frage war natürlich, ob der beißt, das verneinte Carolin. Die zweite Frage war, ob er gestreichelt werden darf. Carolin sagte ja klar, aber nicht alle auf einmal, da könnte er Angst bekommen wenn alle auf ihn einstürmen. So stellten sich die Kinder brav hintereinander an und streichelten Cosmo begeistert, der das völlig entspannt über sich ergehen ließ. Als die Betreuerin der Kinder um die Ecke kam, machte sie große Augen und wusste nicht so recht wie sie sich verhalten sollte.
Brenzlige Situationen
Jeder Hundebesitzer kommt auch einmal in Situationen, die neu und nicht ganz einfach sind und in denen er nicht weiß, wie der eigene vierbeinige Gefährte reagieren wird. Von zwei Situationen mit Cosmo möchte ich hier berichten.
Die erste Situation ergab sich, als Cosmo schon ein stattlicher Junghund mit über 40 kg Körpergewicht war. Wir bekamen Besuch von einem lieben Freund meiner großen Tochter, der uns bekannt, aber Cosmo völlig fremd war, nennen wir ihn Tim. Tim war also zu Besuch und alles war schön, wir freuten uns, dass er da war, hatten viel zu erzählen und der Cosmo mochte ihn auch und Tim war auch angetan von Cosmo. Plötzlich sah ich wie Tim Cosmos Körper zwischen seinen Beinen hatte und den großen Hund liebevoll umarmte, Hundewange an Menschenwange. Mir blieb kurzzeitig das Herz stehen. Ich konnte nichts tun, nur starren. Ich dachte: ein kurzer Schnapper nach der Wange des jungen Mannes um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass dies ein echt übergriffiges Verhalten in den Augen eines Hundes ist und wir haben einen Listenhund der gebissen hat. Das würde nicht ohne Notaufnahme und nähen und Anzeige und was weiß ich noch alles abgehen. Unser Hund riss mich aus meiner Erstarrung denn er leckte sich die Lefzen und blickte mich an als wollte er sagen: „Was ist jetzt, machst du mal was oder muss ich da alleine durch?“ Ich rappelte mich auf und sagte Tim, dass der Cosmo das nicht so gern mag und er das lieber nicht machen sollte. Er löste seine freundschaftliche Umarmung und mir fiel ein Stein vom Herzen. Die jungen Leute gingen einen Film gucken, ich setzte mich zu meinem heldenhaften Hund und sagte ihm, dass er der wunderbarste, liebste und großzügigste Hund sei, einfach der Beste. Cosmo wedelte sacht mit dem Schwanz lehnte seinen schweren Kopf kurz an mich und sein Blick sagte „Ich weiß“.
Die zweite Situation, die ich hier schildern möchte kam, als Cosmo schon ein Jahr alt war. Cosmo, Bessie und ich gingen nur kurz Gassi den Feldweg an unserem Grundstück entlang bis hinter zum Graben. Da kam eine lärmende kleine Jungenschar des Wegs. Wir machten Platz und gingen an die Seite, der Cosmo machte brav Sitz. Der Bessie fällt das Sitz schwer, deshalb darf sie in solchen Situationen hinter mir stehen bleiben. Die fünf Jungen unterschiedlichen Alters blieben stehen und wir tauschten kurz Belanglosigkeiten aus. Ein Junge fühlte sich wohl von dem großen Hund herausgefordert, sprang auf einmal vor, beugte sich nach vorn und stützte breitbeinig die Hände auf seine Knie. Er riss die Augen auf und starrte dem Cosmo in Augenhöhe aggressiv direkt in die Augen, nicht mehr als 2 Meter entfernt und machte auch noch irgendwelche neandertalerähnlichen Geräusche --- ich war geschockt, Cosmo schaute ungerührt zurück. Und wenn ich sage ungerührt, dann weiß wohl jeder Cane Corso Besitzer, was ich meine (Zum Beispiel verlangt man von seinem Hund „Sitz“ und der Cane Corso schaut ungerührt, milde, nachsichtig - und macht natürlich nicht „Sitz“, weil es in seinen Augen in dieser Situation völlig unangemessen ist - aber der Mensch kann das mit seinem begrenzten Verstand nicht begreifen und der Hund versteht es und verzeiht).
Jedenfalls schaute Cosmo ungerührt zurück. Da mir der Blick des Jungen aber zu intensiv war, trat ich vor Cosmo. Ich wollte den Blickkontakt unterbrechen und gleichzeitig meinem Hund sagen, dass ich die Situation übernehme. Jetzt war die Haltung des Jungen plötzlich etwas albern und er erhob sich. Ich sagte den Kindern freundlich, dass wir weiter müssten, weil der Cosmo noch kein Häufchen gemacht habe. Das stieß allgemein auf nickende Zustimmung und Verständnis. Wir trennten uns und jeder ging seiner Wege. Es waren Kinder und Cosmo lässt da viel durchgehen. Ich weiß nicht, wie er bei Erwachsenen reagiert hätte.